Die
fabelhafte Welt der Amelie -
als Reaktion auf den Film stürmen die Besucher
die Schauplätze am Montmartre in Paris
Überraschungserfolg: Beim Euroäischen Filmpreis 4 mal abgeräumt
Zum
Überraschungserfolg des europäischen Kinos wurde der Film "Die
fabelhafte Welt der Amelie". Allein in Frankreich strömten zwei Millionen
Besucher in den ersten beiden Wochen in die Kinos, was es lange nicht mehr gegeben
hatte. Selbst Staatspräsident Jacques Chirac hat sich den Film zeigen lassen.
"Amilie" gewann beim Europäischen Filmpreis die Auszeichnung Bester
europäischer Film 2001 und räumte gleich 3 weitere Preise ab, beste Kamera,
beste Regie und den Publikumspreis bester Film.
Wichtigster französischer Filmpreis: Beste Regie
Beim Caesar, dem wichtigsten französischen Filmpreis, war "Amelie"
in 13 Kategorien nominiert, gewann dann aber "nur" in vier Kategorien.
Jean-Pierre Jeunet gewann den Caesar für die beste Regie, die Musik von Yann
Tiersen wurde prämiert und übrigens auch Aline Bonetto für die Ausstattung
des Films.
Die Hauptdarstellerin wurde auf einem Filmplakat entdeckt
Der französische Regisseur des Films, Jean-Pierre
Jeunet, hatte die 23-jährige Audrey Tautou auf einem Filmplakat entdeckt.
Mit dem Film wurde sie - nicht nur in Frankreich - über Nacht zum Star. Dabei
hatte die Jury in Cannes, in völliger Verkennung gerade seiner einzigartigen
formalen Qualität, den Film noch nicht einmal zum Wettbewerb zugelassen.
Atemberaubende Bildersprache und eine skuriele Liebesgeschichte
Der
Film zeigt in atemberaubender Kameraeinstellungen des Kameramanns Bruno Debonnel
die Welt aus der Sicht der Pariserin Amelie, die in ihrer Kindheit wg. einer Herzerkrankung
von anderen Kindern und Ihrer Umwelt isoliert aufgewachsen war und ihre Liebe in
einem jungen Mann findet, der eine skuriele Sammelleidenschaft pflegt: weggeworfener
Fotos aus Passbildautomaten.
Der
Film lebt von dem Tempo, der einzigartigen Bildersprache, den bizzarren Geschichten,
dem liebevollen Blick auf die "kleinen Leute" von Paris und Umgebung. Und
er lebt von der Unvorhersehbarkeit der Ereignisse, eine Qualität, die diesen
ideenreichen Film wohl am meisten von den amerikanischen Mainstream-Blockbustern
unterscheidet.
Angefangen
vom makaberen Tod der Mutter, erschlagen durch einen von einer Kirche herunterstürzenden
Selbstmörder, bis hin zu dem suizidgefährdeten Goldfisch, der ständig
aus dem Aquarium hüpft oder dem Nachbarn, der jedes Jahr das gleiche Bild malt,
erlaubt sind dieser Film Geschichten aus einer völlig subjektiven Perspektive
heraus erzählen und führt die Zuschauer damit in eine eigene Welt:
Die fabelhafte Welt der Amelie. Die Atmosphäre in der "Pariser Idylle"
mit dem Gemüseladen des Nachbarn und dem Cafe, in dem Amilie kellnert, wird
dabei sehr charmant gezeichnet und die z.T. skuriellen aber durchaus iebenswert gezeigten
Protagonisten dem Zuschauer schnell nahegebracht. Das hatte Folgen für das reale
Viertel, in dem dieser Film spielt:
Zuschauer stürmen das Viertel
Als
Folge auf die Entführung der Zuschauer in diese fabelhafte Welt der Amelie
wollen nun immer mehr Besucher die Schauplätze aufsuchen, an denen der Film
in Paris spielt. Doch das stößt bei den Bewohnern des früher so ruhigen
Viertels, das jetzt von tausenden Touristen aufgesucht wird, nicht im gleichen Maße
auf Begeisterung.
So bedroht der Film als Konsequenz die Welt, die er so idyllisch beschreibt.
Stammgäste verlassen das Cafe
Viele der ehemaligen Stammgäste des Cafes, in dem die Hauptfigur des Films Amilie
arbeitet," Cafe Tabac des 2 Moulins" in der Rue Lepic Nummer 15
wurden von den Tourisenhorden bereits vertrieben.
Früher war die Rue Lepic eine ruhige und sehr typische Pariser Straße.Von
der Touristenattraktion Sacre Coeur auf dem Montmartre liegt die Straße nur
wenige hundert Meter entfernt - doch bisher völlig abgeschieden von den Touristenströmen.
Ein zweiter Schauplatz des Film ist ebenfalls zum "Wallfahrtsort" geworden.
So wird der Gemüsestand "Au Marche de la Butte" in der Rue
des Trois Freres 56, in dem der "böse Gemüsehändler" von
Amelie bekehrt wird, ebenfalls von Touristenscharen aufgesucht.
Zogen die Pauschaltouristen früher Busweise direkt an den Montmartre, um von
Sacre Ceur die unbeschreiblich schöne Aussicht auf Paris zu genießen,
ist es mit der früher abgeschidenen Ruhe der Rue Lepic jetzt vorbei.
Welcher Pariser Stammgast seines Stadteil-Cafes will sich auf Dauer gerne als touristische
Attraktion begaffen lassen - und dazu mit diesen kourios-neurotischen Figuren aus
dem Amelie-Film verglichen werden?
Die Fabelhafte Welt der Amilie
Originaltitel:
Le Fabuleux Destin d'Amélie Poulain
Darsteller:
Audrey Tautou,
Mathieu Kassovitz,
Rufus,
Yolande Moreau,
Artus de Penguern,
Urbain Cancelier,
Maurice Binichou
Regie:
Jean-Pierre Jeunet
Drehbuch:
Guillaume Larant,
Jean-Pierre Jeunet
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